Der „plant-based“ Trend – wie viel muss es denn nun sein?
In den Medien, aber auch in Fachartikeln und sogar im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung, hat sich ein Wort inzwischen fest etabliert: ,,pflanzen basierte Ernährung“. Oder der englische Begriff „ plant based“. Was bedeutet dieser Begriff überhaupt?
Dazu gibt es unterschiedliche Auffassungen. In manchen veganen Communities steht der Begriff für eine 100 % pflanzliche Ernährung. Für Menschen, die ohne Einschränkung essen, wird er gemäßigt auch so übersetzt: jeden Tag etwas weniger tierische Lebensmittel und mehr pflanzliche Lebensmittel als am Vortag. Was dauerhaft auch auf eine vegane Ernährung hinausläuft. Eine etwas offenere Definition findet Dr. Michael Greger, ein Verfechter veganer und vegetarischer Gesundheitsversprechen, in seinem populären Buch „How not to diet“: Pflanzenbasiert ist eine Ernährungsweise, die pflanzliche Lebensmittel maximiert und tierische minimiert. Aber nicht vegan oder vegetarisch, sie kann es sein.
Ungeachtet der ernährungswissenschaftlich gesicherten Erkenntnis, dass jede Ernährungsweise gesund sein kann, solange sie den Bedarf an Nährstoffen deckt und nicht mehr Kalorien liefert als verbraucht werden, stellt sich die Frage, wie viel pflanzenbasierter Anteil der Nahrung global und in Deutschland faktisch vorliegt. Und welcher Anteil notwendig wäre, um die in vielen wissenschaftlichen Publikationen, Blogs, Medienbeiträgen sowie aktivistischen oder politischen Forderungen nach ,,mehr pflanzenbasierter Kost“ postulierten Potenziale für Klima und im größeren Kontext für die Umwelt zu realisieren. Und weiterhin stellt sich die Frage: Ist eine pflanzenbasierte Ernährungsweise automatisch und immer klima-/umweltfreundlicher?
Dazu wird im aktuellen Diskurs aus meiner Sicht nicht ausreichend kritisch Stellung genommen, daher erfolgt hier der Versuch, einzelne Aspekte zum Thema pflanzenbasierte Ernährung anhand aktueller Daten konstruktiv und kritisch zu beleuchten …