Vegan ist Unsinn
Sinnvolle Reflektion für MischköstlerInnen – Boot-Camp für VeganerInnen
Dieses Buch hat Niko Rittenau nicht allein geschrieben, sondern gemeinsam mit Patrick Schönfeld (auch bekannt als „Der Artgenosse“ und Ed Winters (auch bekannt als „Earthling Ed“). Laut seinen Aussagen in einem YouTube-Video hat er sich Verstärkung geholt, da die Bereiche Philosophie und Ethik nicht zu seinen Fachgebieten gehören, denn er ist studierter Ernährungswissenschaftler. In den Biografien der anderen Autoren konnte ich allerdings weder im Buch noch sonstigen Quellen Anhaltspunkte finden, dass sie über akademische Fachexpertise auf diesen Gebieten verfügen, aber über eine beachtliche Erfahrung als Tierrechtsaktivisten. Das ersetzt natürlich kein Studium, sondern setzt ein unvollständiges und laienhaftes Verständnis für die genannten Sachgebiete für dieses Buch voraus, das zudem unweigerlich aus veganer Perspektive ideologisch geprägt ist. Die ideologische Prägung ist per se auch kein Qualitätskriterium, sondern wie Thomas Piketty in seinem lesenswerten Buch „Kapital und Ideologie“ schreibt, kann man nicht nicht ideologisch sein. Irgendeiner Art von Lebensführung folgt schließlich jeder Mensch. Es ist aber dennoch von Bedeutung, ob ein Autor oder die Autoren in der Lage sind, einzelne Fakten oder Thesen in den erkenntnisphilosophischen und -theoretischen Gesamtkontext einzuordnen, abzuwägen und eine möglichst allgemeingültige Synthese zu erschaffen. Zumal das Buch ja populäre Argumente gegen Veganismus entkräften soll. Hier tut sich allerdings speziell bei allen Einlassungen über vegane Ernährung ein Zielkonflikt auf, der unweigerlich aus dem dogmatischen Verbot von tierischen Lebensmitteln resultiert. Empirisch lässt sich feststellen, dass nur ein sehr kleiner Teil der gesamten Menschheit einer veganen Lebensweise, inklusive der Ernährung folgt, folgen kann oder folgen will …