Können wir unsere Erde retten?
Wie groß ist die Lücke zwischen Utopie und Wirklichkeit – ein Überblick
Das Buch unterteilt sich in sechs Kapitel: Die „Einleitung“ (S. 6ff), „Der Planet des Menschen“ (S. 16ff), „Eine Krisensituation“ (S. 38ff), „Was die Technik leisten kann“ (S. 70ff), „Politische Lösungen“ (S. 100ff) und die „Schlussfolgerungen“ (S. 126ff). In der Einleitung wird Status Quo noch einmal umrissen und wie es dazu gekommen ist. Das Industriezeitalter hat zu einer Erwärmung der mittleren Erdtemperatur von 1 Grad geführt, Tendenz steigend und es besteht ein Missverhältnis zwischen Verursachern und Leidtragenden, da 50% aller Emissionen durch die 10% wohlhabendsten Menschen und nur 10% aller Emissionen durch 50% der am wenigsten wohlhabendsten Menschen verursacht werden. Letztere sind allerdings durch geographische und wirtschaftliche Lage diejenigen, die am meisten unter den zu erwartenden Veränderungen leiden werden (S. 37). Die gute Nachricht: Wir können etwas ändern: Durch technische Anpassungen und Veränderung des Lebensstils, dass die Katastrophe kommt, stünde außer Frage, wir müssen uns daher eher damit beschäftigen, wie wir damit umgehen (S. 14f). Das Buch fasst alle großen Entwicklungsschritte zusammen, die seit 1972 mit der Gründung des UN-Umweltprogramms (UNEP) stattgefunden haben, um dem Klimawandel und Umweltveränderungen zu begegnen. Und doch stehen wir jetzt an dem Punkt, an dem wir stehen, und es ist nicht abzusehen, dass angesichts der politischen Weltlage die notwendigen Aktionen der Weltgemeinschaft fortschreiten können. Das Buch zeigt dennoch viele Bereiche auf, in denen gesellschaftlich, wirtschaftlich, politisch und individuell Maßnahmen ergriffen werden können. Es wird aber auch immer wieder eingeordnet, dass viele Maßnahmen nur symbolischen Wert haben (z.B. vegane Ernährung oder andere Veränderungen des individuellen Lebensstils) solange es keine weltweite Veränderung gibt. Es sei deshalb auch Aufgabe der Zivilgesellschaft, sich selbst, Unternehmen und Politik in die Verantwortung zu nehmen. Insgesamt liefert das Buch einen sehr guten Überblick zum aktuellen Diskurs, ohne tendenziös zu werden. Lösungen kann es aber auch nicht liefern, auch wenn manche auf der Hand liegen, denn die Umsetzung scheitert an der Realität …