Wachstumsfaktoren in Milch: Angstmacher oder ist da was dran?
Kein einzelnes Buch über Ernährung hat in den letzten Jahren auch nur annährend die Verkaufszahlen erreicht, wie der von Wissenschaftsjournalist Bas Kast verfasste „Ernährungskompass“. Das Buch verspricht mit seinem Untertitel nicht weniger als „das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung“.
Der Autor widmet sich in einem eigenen Unterkapitel auch dem Thema Milch und kommt auf einer Handvoll Seiten zu hanebüchenen Schlussfolgerungen, die es im Folgenden näher zu betrachten gilt. Doch zuvor sei noch darauf hingewiesen, dass es hier nicht darum geht, populärwissenschaftliche Medien generell anzugreifen, doch mit diesem Buch erreichte ein beträchtliches Maß an Falschwissen ein Millionen-Publikum. Zusätzlich wurde durch unzählige Beiträge in Zeitungen, Magazinen, Fernseh- und Radiosendungen eben dieses Falschwissen multipliziert.
Allein in zwei Auftritten der reichweitenstärksten deutschen Talkshow „Markus Lanz“ konnte der Autor seine Thesen ohne weitere Nachfrage wiederholen. Danach trinke der Mensch als einziges Säugetier noch im Erwachsenenalter Milch, wobei Milch doch eigentlich ein Wachstumsgetränk für Kälber sei und das Einzige, was bei erwachsenen Menschen noch wachsen könne, sei schließlich Krebs. Genau diese Aussage ist zudem ein beliebtes Argument in diversen veganen Medien geworden, die der Milch eine negative Gesundheitswirkung nachsagen. So soll dem eigentlichen Ziel, nämlich für mehr Tierrechte einzutreten, ein weiteres Argument für den Verzicht auf Milch und Milchprodukte zugeliefert werden…