Stress ist ein völlig natürliches Phänomen, das uns schon seit Anbeginn der Evolution begleitet. Wahrscheinlich kennt jeder die Geschichte vom Säbelzahntiger und dem Fluchtreflex, auch wenn Säbelzahntiger heute nicht mehr unser größtes Problem sind. Dennoch bietet unsere Umwelt noch genügend Möglichkeiten, durch die unser Alltag in Stress ausartet.
In unserem Körper wird bei steigendem Stresslevel das Hormon Cortisol ausgeschüttet. Auch das ist zunächst nicht ungewöhnlich, sondern ganz natürlich. Cortisol bewirkt, dass unsere Muskeln und unser Nervensystem ausreichend mit Energie versorgt werden, so dass unsere Sinne maximal scharf und unsere Muskeln einsatzbereit sind. Auf ähnliche Weise wirkt auch das bekannte Stresshormon Adrenalin.
Im Unterschied zu Adrenalin folgt Cortisol allerdings einer eigenen Tagesrhythmik. Sein Spiegel im Blut steigt unabhängig vom Stressfaktor am frühen Morgen an und sorgt für einen leichten Anstieg des Blutzuckerspiegels, damit wir mit Energie in den Tag starten. Bis zum Abend fällt der Cortisolspiegel wieder ab, da wir ja gewöhnlich wach sind und etwas essen können. Wäre da nicht der Stress, der den Cortisol-Spiegel immer mal wieder in die Höhe treibt – mit teilweise ernsthaften Folgen.