How not to die
Ein wissenschaftliches Verwirrspiel - „scientifically proven“ geht anders
Im Vorwort der englischen Ausgabe (S. XII) gibt der Autor direkt an, dass er gewissermaßen voreingenommen ist, da er sich von der ursprünglichen Motivation, die Gesundheit zu schützen zu einem „Animal Lover“ entwickelt hat. Das ist zwar ein netter Disclaimer, macht aber die tendenziöse Einordnung pflanzenbasierter Ernährung als Heilmittel wirklich sämtlicher Erkrankungsbilder nicht unbedingt glaubhafter. Wenn es nach dem Autor geht, dann verhindert oder heilt er mit pflanzen-basierter oder pflanzlicher Ernährung Herzerkrankungen (S. 19ff), Lungenerkrankungen (34ff), Hirnerkrankungen (48ff), Erkrankungen des Verdauungssystems (71ff), Infektionen (90ff), Diabetes (115ff), Bluthochdruck (141ff), Lebererkrankungen (163ff), Leukämie (178ff), Nierenerkrankungen (189ff), Brustkrebs (204ff), Selbstmord induzierende Depressionen (227ff), Prostatakrebs (243ff), Parkinson (259ff) und dann auch noch Erkrankungen, die durch ärztliche Behandlungen entstehen. Mit dieser Palette an Heilsversprechen befasst sich der erste Buchteil, der zweite Buchteil (S. 291 bis 442) handelt dann von den Lebensmitteln selbst, die der Autor empfiehlt, um die versprochene Wirkung zu erzielen. Das Thema Bewegung ist dann auch noch auf acht Seiten dabei. Das alles soll mit einem Literaturverzeichnis belegt werden, das ein Viertel des Buches umfasst und 2657 Quellen zitiert. Im Vorwort erzählt der Autor anhand seiner Großmutter, dass sie eine pflanzenbasierte Ernährung nach Nathan Pritikin nach drei Wochen aus dem Rollstuhl rausholen konnte. Das ist der Aufhänger für sein Plädoyer für eine pflanzenbasierte Ernährung. Die Großmutter-Story ist natürlich nur anekdotische Evidenz, die maximal für Nachbarschafts-Tratsch ausreicht, die ewig lange Literaturliste soll daher den wissenschaftlichen Anstrich für sein Plädoyer liefern...