Fischöle helfen gegen Alzheimer
Immer wieder wird Fischölen nachgesagt, dass sie gegen Alzheimer helfen können, da sie gut für die Nerven seien. Was ist dran an diesem Mythos und woher stammt er? Dr. Malte Rubach klärt auf.
Wo der Name Alzheimer fällt, sind die Menschen besonders besorgt. Die Erkrankung, die nach ihrem Entdecker, dem Psychiater Alois Alzheimer, benannt wurde, tritt umso häufiger auf, je stärker sich der demographische Wandel vollzieht. Die genauen Ursachen sind bis heute nicht hinlänglich geklärt, auch wenn der Krankheitsverlauf selbst inzwischen immer besser beschrieben werden kann. Und dennoch existieren allerlei Heilsversprechen, wie man dem drohenden geistigen Verfall entkommen kann. Allen voran werden immer wieder Fischöle empfohlen, um die Nerven fit zu halten. Kann das funktionieren?
Ungesättigte Fettsäuren für das Nervensystem
Was hat es mit den Fischölen nur auf sich? Schon als ich noch nicht einmal damit begonnen hatte, Ernährungswissenschaft zu studieren, las ich in einigen populärwissenschaftlichen Ratgebern der 90er Jahre, wie gut diese Fischöle für unsere Gesundheit seien. Sie sollten ein starkes Herz und starke Nerven bringen. Warum? Weil zu dieser Zeit davon ausgegangen wurde, dass Eskimos und Mittelmeeranrainer so selten von Herzinfarkten betroffen sind, weil sie so viel Fisch essen.
Vor allem geht es um die mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Fischölen, die für den Körper tatsächlich besonders wichtig sind. Aber diese kommen nicht nur in Fischöl vor, sondern auch in hochwertigen Pflanzenölen, wie etwa Raps- oder Leinöl. Sonst wären ja vor Tausenden von Jahren sämtliche Menschen aufgeschmissen gewesen, die keinen Zugang zu Fisch gehabt hatten, zumal die wertvollen Fischöle hauptsächlich in Kaltwasserfischen vorkommen, die nicht in unseren Flüssen durchs Land schwimmen…