Fleisch ist krebserregend
Fleisch ist krebserregend – das gab die Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation 2015 bekannt und der Mythos hält sich seitdem hartnäckig. Aber was ist dran? Ernährungswissenschaftler Dr. Malte Rubach klärt auf.
Ein Blick in die Menschheitsgeschichte
Die Neuigkeiten, die 2015 von der Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation durch die Nachrichten gingen, ließen die Welt aufhorchen: Wurst und rotes Fleisch sind krebserregend. Auf der einen Seite empörten sich die Landwirte und Fleischfabrikanten, auf der anderen Seite jubelte die Veggy-Fraktion. Aber kann Fleisch wirklich Krebs auslösen?
Fleisch war und ist ein Grundnahrungsmittel – Die Menschheit hat spätestens seit der Entstehung der Gattung Homo vor zwei Millionen bereits gelegentlich Fleisch verzehrt, so viel ist klar. Vor mehr als 10.000 Jahren entstand die Landwirtschaft und damit wurden Rinder, Schweine und Geflügel gezielt für den menschlichen Konsum gezüchtet. Ab 1850 stieg der Fleischverbrauch in Deutschland von rund 40 Kilogramm pro Kopf immer weiter an, heute sind es um die 60 Kilogramm pro Kopf.
Gleichzeitig stieg durch eine verbesserte medizinische Versorgung und ausreichend Lebensmittel auch die Lebenserwartung der Menschen. Um 1900 wurden die Menschen in Deutschland 40 Jahre alt, heute sind es rund 80 Jahre. Warum das wichtig ist? Nun, Krebs hat viele Ursachen. Meistens wirken mehrere Faktoren zusammen, sodass ein Tumor überhaupt entstehen kann…