Entscheiden Darmbakterien über Gesundheit und Krankheit?
Seit einigen Jahren wird unseren Darmbakterien ein großer Einfluss auf unsere Gesundheit nachgesagt. Ernährungswissenschaftler Dr. Malte Rubach klärt auf, welche Kenntnisse wir bisher über das Mikrobiom haben.
Viele kennen inzwischen das Wort „Mikrobiom“. So bezeichnet man die Abermilliarden Einzeller, die in unserem Darm täglich leise und manchmal auch laut vor sich hinarbeiten. In der ein oder anderen Form existieren Sie bereits seit Millionen Jahren, aber in den letzten fünf Jahren erzählt man sich wundersame Dinge über unsere Mitbewohner. Von Autismus bis Übergewicht, ja sogar Schizophrenie, sollen sie mit entscheiden. Wie mächtig ist das Mikrobiom also wirklich?
Was beeinflusst unser Mikrobiom?
Eins ist klar: Jeder Mensch auf dieser Welt hat ein Mikrobiom, von Geburt an. Unsere Ernährung, aber auch andere Umweltfaktoren wie die vorherrschende Mikroflora, Krankheiten, Therapien und vieles mehr beeinflussen die Zusammensetzung unseres Mikrobioms. Daraus folgert logischerweise, dass das Mikrobiom eines Europäers sich in der Zusammensetzung von dem eines Asiaten unterscheidet, und sogar von dem eines Nordamerikaners oder Australiers. Allein die unterschiedlichen Ernährungs- und Lebensstile sind schon ausreichend, um das Mikrobiom zu beeinflussen.
Wie wir wissen, hat die Menschheit auch vor der Entdeckung des Mikrobioms bereits beträchtliche Fortschritte bei der Steigerung der Lebenserwartung gemacht, das Mikrobiom hat also anscheinend lange ohne unser Wissen gute Arbeit geleistet…