Die Wahrheit über unser Essen: Warum fast alles, was man uns über Ernährung erzählt, falsch ist
Viele Mythen ausgeräumt und neue Mythen gestrickt (vor allem: Der Darm ist alles)
Tim Spector ist Professor für genetische Epidemiologie am King’s College London und ein Experte für personalisierte Medizin und das Darmmikrobiom. Er publiziert regelmäßig Medienbeiträge in britischen Zeitungen und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher geschrieben. Nun will er mit bekannten Ernährungsmythen aufräumen.
Fazit:
Das Buch ist nach der Einleitung in 23 Kapitel unterteilt, in denen auf mehreren Seiten Informationen geliefert werden, am Ende möglichst mit einem gangbaren Fazit. Dabei geht es von „Fasten“ (S. 41ff) über die „Fett-Debatte“ (S. 63ff), „Zuckersüße Lügen“ (S. 85ff), „Veganmania“ (S. 153ff), „Ohne Kaffee läuft nichts …“, „Es lebe der Sport“ (S. 213ff), „Ein Tröpfchen in Ehren“ (Alkohol, S. 245ff) und „Mit der Giftspritze“ (S. 267ff). Bei vielen Themen nimmt der Autor einen wissenschaftlich neutralen Standpunkt ein und klärt tatsächlich auf, an anderen Stellen merkt man deutlich, dass er selbst seine Präferenzen beim Thema Darmmikrobiom und personalisierte Ernährung hat. Genau an diesen Stellen wirft er die wissenschaftlich neutrale Bewertung auch mal über Bord, insbesondere beim Thema Ernährung in Schwangerschaft ist das sogar fahrlässig. (siehe Beispiele unten). Dadurch entsteht eine Verzerrung, die den eigentlich guten Ansatz des Buches unnötigerweise etwas verwässert. Im Fazit des Autors klingen dann auch nochmal verstärkt seine persönlichen Standpunkte durch, die diese Verzerrung auch nochmal unterstreichen. Dennoch findet man bei vielen Informationen zugehörige nützliche Quellen, die für fachlich interessierte einen Mehrwert liefern können. Wer selbst eine differenzierte Betrachtung mitbringt, kann das Buch als Diskursbeitrag gut lesen …