Die Macht der Geographie: Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt
Ein 360-Grad Blick in die Welt von damals bis heute
Das Buch liefert ein Orientierungssystem anhand von 10 Karten, die im Groben alle Weltregionen abdecken. Sie stellen immer ein großes geografischen Gebiet oder ein Land, das dort einen sehr großen Raum einnimmt, in den Fokus. Das wird auch direkt am Titel der einzelnen Kapitel deutlich: Russland, China, USA, Westeuropa, Afrika, Der Nahe Osten, Indien und Pakistan, Korea und Japan, Lateinamerika, Die Arktis. Wer noch ältere Geschichts-Atlanten kennt und eine große Anzahl von Karten erwartet, wird allerdings enttäuscht sein, denn es sind pro Kapitel eine Karte, manchmal zwei, die den groben Rahmen aufzeigen. Das reicht allerdings auch völlig aus, um das Buchkonzept umzusetzen, denn in den Textbeschreibungen wird außerhalb des geografischen Rahmens sehr viel über gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und ethnische Entwicklungspfade berichtet, die sich auch noch gegenseitig beeinflusst haben. Das Gesamtbild liefert so eine sehr spannende welthistorische Betrachtung, die es schafft, komplexe Vorgänge kompakt zu vermitteln. Wie nicht anders zu erwarten, müssen dabei viele Details ausgespart werden oder manche Entwicklungen würden auch in langen Abhandlungen eine differenzierte Betrachtung bekommen und zu anderen Interpretationen kommen. Dazu können interessierten Lesern diverse zur Globalentwicklungen von Nationen empfohlen werden, die es u. a. auch für Deutschland und andere größere Länder gibt. Für mich als Ernährungswissenschaftler waren auch immer wieder die Stellen interessant, wo es um die Sicherstellung der Nahrungsgrundlage für ganze Völker und Nationen geht. Die Geografie ist dabei entscheidend und viel Migrationsbewegungen und Konflikte resultieren allein aus der Deckung dieses Grundbedürfnisses. Ebenso die Sicherung gegen Bedrohungslagen benachbarter Regionen, die ihre Nahrungsgrundlagen oder andere Ressourcen erweitern wollen oder müssen. Die Geografie ist somit die Grundlage, die Geschichte die Konsequenz aller Entwicklungen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, wie der Autor in seinem Vorwort treffend herleitet …