Sind Süßstoffe krebserregend?
Über Süßstoffe existieren alle möglichen Gerüchte. Das bekannteste ist wohl, dass sie krebserregend sind. Wenn das so wäre, müssten dann nicht Millionen Menschen mehr an Krebs erkranken? Sind Süßstoffe also wirklich gesundheitsschädlich? Ernährungswissenschaftler Dr. Malte Rubach klärt auf.
Ist etwas dran an dem Gerücht, dass Süßstoffe krebserregend sind – immerhin hatte sich das bei manchen Tierversuchen gezeigt. Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir uns zwei Dinge genauer ansehen: erstens, wie entsteht Krebs überhaupt, und zweitens, wie wird bewertet, ob etwas krebserregend ist oder nicht?
Wie entsteht Krebs?
Ob Krebs entsteht oder nicht, hängt von mehreren Faktoren ab. Ganz wesentlich ist dabei unsere Genetik, die auf mehreren Ebenen eingreift. Es handelt sich um bestimmte Gene, die das Risiko für eine bestimmte Krebsart steigern können, wie es beispielsweise bei Brustkrebs bekannt ist.
Anderseits sind auch Gene ausschlaggebend, die unabhängig von einer bestimmten Krebsart sind. Diese Gene steuern zum Beispiel, wie gut unser Entgiftungsstoffwechsel funktioniert. Je besser die Entgiftung des Körpers funktioniert, desto weniger haben möglicherweise krebserregende Substanzen eine Chance.
Außerdem spielen unsere Reparatursysteme eine wichtige Rolle. Sie korrigieren Fehler in unserem Erbgut oder vermeiden, dass sich Krebszellen überhaupt vermehren und ausbreiten können. An diesen Prozessen ist auch unser Immunsystem beteiligt und auch das unterliegt einer genetischen Programmierung, die uns in die Wiege gelegt wurde…