Hormone: Gesundheitsfördernd oder -schädlich?
Die Sache mit den Hormonen scheint paradox. Einerseits sollen sie laut zahlreicher Ratgeber Heilsbringer sein, wenn es um Altersleiden geht. Andere behaupten, Hormone könnten unter anderem Krebs auslösen. Dr. Malte Rubach wirft hier einen Blick hinter die Hormon-Kulissen und klärt auf.
Wie so oft lohnt sich ein Blick in das Standardwerk der „Physiologie des Menschen“ der Professoren Schmidt und Thews. Leider wird dieses Basiswissen gerne allzu geflissentlich übersehen oder sogar ignoriert, wenn es darum geht, wahlweise Hoffnung auf Heilung zu wecken oder Angst zu schüren.
In „Physiologie des Menschen“ steht geschrieben: „Hormone sind chemische Nachrichtenträger, die in spezialisierten Zellen produziert und von diesen in die Blutbahn sezerniert werden“. Und weiter: „Auf dem Blutwege gelangen die Hormone an die Zielorgane und üben dort eine spezifische Wirkung aus. Nur die Zellen der Zielorgane besitzen Rezeptoren für das entsprechende Hormon. Sie können deshalb die chemisch codierte Nachricht des Hormons lesen“.
Wir halten also fest: Der Körper produziert seine Hormone selbst, sie übermitteln Nachrichten zwischen unterschiedlichen Organen oder Geweben und sind dabei sehr wählerisch. So weit, so normal.
Wieso sollten Hormone besondere Hoffnungen oder Ängste in uns auslösen?
Hoffnungen setzen viele Menschen – und auch Unternehmen – meistens in sämtliche Hormone, die zur Gruppe der Geschlechts- oder Wachstumshormone gehören. Diese Hormone sind besonders in der Wachstumsphase junger Menschen aktiv und sorgen für das Wachstum von Knochen, Geschlechtsorganen und allen anderen Geweben und Organen sowie der Muskulatur…